Forschungsschwerpunkt: Fake News entlarven
Von Fake Experts und dem Ignorieren empirischer Evidenz: Fake News in Texten entlarven
Lernende stehen im 21. Jahrhundert vor der Herausforderung, Texte nicht nur als Quelle von Informationen zu nutzen, sondern auch im Hinblick auf Faktizität und Wahrheitsgehalt zu prüfen und zu beurteilen. Das Zentrum entwickelt Konzepte und Verfahren für den Unterricht, die auf einen kritischen Umgang der Schüler:innen mit Informationen in Texten fokussieren, um so Fake News erkennen und widerlegen zu können. Dieser Schwerpunkt ist an der Schnittstelle von Medien-, Lese- und Schreibdidaktik angesiedelt und bezieht Erkenntnisse der Literacy-Forschung und
Forschungsprojekt zum Thema Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News
Im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News werden neue didaktische Ansätze entwickelt und wissenschaftlich evaluiert, die Schüler:innen der Sekundarstufe dabei unterstützen; Mis- und Desinformation in Texten zu erkennen und diesen diskursiv entgegenzutreten.
Fictional Science (FiSci)
Wie oft schenken wir Fake News Vertrauen? Prüfen wir Inhalte auf Sozialen Medien, bevor wir sie teilen oder liken? Wie können wir Fake News erkennen und widerlegen?
Für das Erkennen und die Entgegnung von Fake News ist ein kritischer Blick auf Texte und ihre Sprache notwendig.
Durch den digitalen Wandel stehen Schüler:innen des 21. Jahrhunderts mehr Möglichkeiten zur schnellen Beschaffung von Informationen zur Verfügung als jemals einer Generation zuvor. Doch vor allem auf Sozialen Medien nimmt die Verbreitung von Falschinformationen rasant zu. Das Bewerten der Glaubwürdigkeit von Informationen stellt Lernende vor große Herausforderungen. Um die Faktizität von Texten zu überprüfen, benötigen sie nicht nur technisches Know-how und Fachwissen, sondern auch Kritische Textkompetenz.
Erasmus+-Projekt
Im Erasmus+-Projekt Fictional Science (FiSci) – Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News (Dezember 2022– Dezember 2025) wird ein neuer didaktischer Ansatz zur Erkennung und Widerlegung von Fake News entwickelt. Dabei erfolgt die Konfrontation mit Falschnachrichten zunächst anhand von fiktionalen, didaktisch konstruierten Fake News-Texten. Dadurch können Lernende ohne inhaltliche Ablenkung durch vorgefertigte Meinungen oder Informationen (Worldview-backfire effect) auf den Erwerb von Kompetenzen zur Identifikation von Desinformationen fokussieren.
Im Rahmen dieses Projektes wird FiSci als didaktischer Ansatz in Modulen für den Unterricht in Deutsch als Erst-, Zweit-, und Fremdsprache vom Fachdidaktikzentrum der Universität Graz (Lead) in Kooperation mit der Eurac Research Bolzano (Italien) und der Westböhmischen Universität in Pilsen (Tschechien) umgesetzt. Weiters werden Professionalisierungsmodule für Sprachlehrende, Citizen Science-Bildungsangebote sowie ein Computerspiel, Podcasts und Multiplikationsinstrumente für den Bildungsbereich entwickelt.
Habilitation
An das Erasmus+ Bildungsprojekt angebunden ist ein Habilitationsprojekt, welches die im Projekt entwickelten didaktischen Verfahren zur Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News in einem zyklischen Prozess im Rahmen von Design-(Based)-Research begleitend wissenschaftlich evaluiert, optimiert und durch eine Interventionsstudie vergleichend auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.
Publikationen
Hendler, Melanie; Frey, Jennifer-Carmen; Schicker, Stephan; Schmölzer-Eibinger, Sabine (2024): Halluzinationen: Wenn KIs zu träumen beginnen. Didaktisches Konzept zur Förderung eines bewussten und kritischen Umgangs mit KI-generierten Texten in der Schule. In: Informationen zur Deutschdidaktik: ide. 48,1. 2024. 10-12.