Aktuelle Forschungsprojekte
Zu unserer Forschung
Forschung wirkt. Evidenzbasierte Sprachförderung für eine mehrsprachige Schule
In den Forschungs- und Entwicklungsprojekten des Zentrums werden der Erwerb und die Vermittlung von Deutsch als Erst- und Zweitsprache im Kontext von Mehrsprachigkeit in der Schule untersucht. Die Projekte des Zentrums umfassen sowohl Spracherwerbsforschung als auch empirisch-didaktische Forschung mit Fokus auf die Entwicklung von didaktischen Modellen und deren Evaluierung im Rahmen von Interventionsstudien. Die Projekte des Zentrums umfassen sowohl Längs- als auch Querschnittstudien mit quantitativer wie auch qualitativer Ausrichtung.
Die Projekte des Zentrums sind aktuellen Themen aus Gesellschaft und Alltag gewidmet, um Lernenden mehr Mitsprache und Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dabei wird eine enge Anbindung an das Praxisfeld Schule und eine partnerschaftliche Kooperation mit seinen Akteur:innen angestrebt. Didaktische Materialien, die am Zentrum im Rahmen von Projekten entstehen, werden Lehrkräften in Form von Unterrichts-, Fort- und Weiterbildungsmaterialien kostenlos online zugänglich gemacht.
Wissenschaftliches Schreiben: Schritt für Schritt. Ein Projekt zur langfristigen Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz in der Schule
Fördergeber: FWF
Im Projekt „Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz“ werden wissenschaftliche Kontroversen eingesetzt, um Schüler:innen der Sekundarstufe 2 kleinschrittig auf das Schreiben einer Vorwissenschaftlichen Arbeit vorzubereiten. Es handelt sich dabei um die weltweit erste longitudinale Interventionsstudie zur Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz.
Projektbeschreibung
Obwohl Wissenschaftliche Textkompetenz als Forschungsgegenstand im internationalen Kontext schon seit den 1970er-Jahren intensiv beforscht wird, ist das Wissen darüber, wie sie sich über längere Zeiträume effektiv fördern lässt, bisher sehr bruchstückhaft. Dies liegt vor allem daran, dass Interventionsstudien, bei denen die Effektivität von Schreibfördermaßnahmen unter kontrollierten Bedingungen untersucht wird, sich bislang auf Studierende konzentrierten und nur kurze Zeiträume umfassten. Denn bei Studierenden ist es praktisch unmöglich kontrollierte Bedingungen über längere Zeiträume herzustellen: Studierende besuchen Vorbereitungskurse für Wissenschaftliches Schreiben, lesen und schreiben wissenschaftliche Texte im Rahmen von Lehrveranstaltungen, erhalten Feedback von Lehrenden und nehmen mitunter auch individuelle Schreibberatungen in Anspruch. Bei einer solchen Vielzahl an Einflussfaktoren ist es kaum möglich, klare Aussagen zum Effekt einer bestimmten Schreibfördermaßnahme zu treffen.
Der österreichische Bildungskontext bietet zurzeit äußerst günstige Bedingungen, um diese Forschungslücke zu schließen. Denn hier beginnt seit dem Jahr 2015 der Erwerb wissenschaftlicher Textkompetenz schon in der Schule: Schüler:innen steigen durch das Verfassen einer Vorwissenschaftlichen Arbeit bzw. Diplomarbeit bereits in der Sekundarstufe in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens ein. Im Gegensatz zu Studierenden ist es bei Schüler:innen nun aber durchaus möglich, über längere Zeiträume weitgehend kontrollierte Bedingungen herzustellen, z.B. im Rahmen von Vorbereitungskursen: Die meisten Schüler:innen lesen oder schreiben außerhalb solcher Kurse i.d.R. keine wissenschaftlichen Texte. Abgesehen von der Betreuung durch die Fachlehrkraft werden üblicherweise auch keine zusätzlichen Fördermaßnahmen oder Schreibberatungen von den Schüler:innen in Anspruch genommen.
Drei unterschiedliche Schreibfördermaßnahmen werden verglichen
Das FWF-Projekt „Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz“ nutzt diese günstigen Bedingungen für die Forschung, um die erste longitudinale Interventionsstudie zur Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz weltweit durchzuführen. Anhand einer Stichprobe von 240 SchülerInnen über einen Zeitraum von 3 Jahren (9-12 Schulstufe) mit insgesamt 6 Messzeitpunkten werden drei unterschiedliche genrebasierte Schreibfördermaßnahmen (implicit genre acquistion, explicit genre teaching, genre awareness) miteinander verglichen. Diese gehören zwar zu den prominentesten Ansätzen in der Didaktik des wissenschaftlichen Schreibens weltweit, wurden aber bislang nicht ausreichend empirisch beforscht.
Insgesamt möchte die Studie nicht nur zeigen, wie sich die wissenschaftliche Textqualität und Schreibmotivation von Schüler:innen unter dem Einfluss unterschiedlicher genrebasierter Schreibfördermaßnahmen über einen Zeitraum von 3 Jahren entwickelt, sondern auch ob und inwiefern die im Rahmen der Intervention erworbene wissenschaftliche Textkompetenz für das Verfassen einer Vorwissenschaftlichen Arbeit genutzt werden kann.
Habilitation
An das FWF-Projekt ist die kumulative Habilitation von Muhammed Akbulut angebunden, die sich mit der Modellierung, Messung und Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz in der Sekundarstufe 2 beschäftigt. Ziel ist die Entwicklung von didaktischen Konzepten und Diagnoseinstrumenten, mit denen die Schüler:innen kleinschrittig und empirisch fundiert auf das Schreiben einer wissenschaftspropädeutischen Arbeit am Ende der Sekundarstufe sowie auf das Studium vorbereitet werden können.
Projektleitung
Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Sabine Schmölzer-Eibinger
+43 316 380 - 8393
Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung
Mittwochs, 9:30 - 10:00 Uhr. Bitte um Terminvereinbarung per Mail: silke.sulics@uni-graz.at.
http://www.sabineschmoelzer.at/
Projektkoordination
Mag. Dr.phil. Muhammed Akbulut
+43 316 380 - 8395
Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung
Dienstag, 17:00 - 18:00
https://fachdidaktikzentrum-daz.uni-graz.at/
Team
| Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung |
| Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung |
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| Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung |
Erasmus+ - Projekt: „Fictional Science (FiSci) – Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News“ (2022 – 2025)
Fördergeber: Europäische Union
Wie oft schenken wir Fake News Vertrauen? Prüfen wir Inhalte auf Sozialen Medien, bevor wir sie teilen oder liken? Wie können wir Fake News erkennen und widerlegen? Für das Erkennen und die Entgegnung von Fake News ist ein kritischer Blick auf Texte und ihre Sprache notwendig.
Projektbeschreibung
Durch den digitalen Wandel stehen Schüler:innen des 21. Jahrhunderts mehr Möglichkeiten zur schnellen Beschaffung von Informationen zur Verfügung als jemals einer Generation zuvor. Doch vor allem auf Sozialen Medien nimmt die Verbreitung von Falschinformationen rasant zu. Das Bewerten der Glaubwürdigkeit von Informationen stellt Lernende vor große Herausforderungen. Um die Faktizität von Texten zu überprüfen, benötigen sie nicht nur technisches Know-how und Fachwissen, sondern auch Kritische Textkompetenz.
Im Erasmus+-Projekt Fictional Science (FiSci) – Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News (Dezember 2022– Dezember 2025) wird ein neuer didaktischer Ansatz zur Erkennung und Widerlegung von Fake News entwickelt. Dabei erfolgt die Konfrontation mit Falschnachrichten zunächst anhand von fiktionalen, didaktisch konstruierten Fake News-Texten. Dadurch können Lernende ohne inhaltliche Ablenkung durch vorgefertigte Meinungen oder Informationen (Worldview-backfire effect) auf den Erwerb von Kompetenzen zur Identifikation von Desinformationen fokussieren.
Im Rahmen dieses Projektes wird FiSci als didaktischer Ansatz in Modulen für den Unterricht in Deutsch als Erst-, Zweit-, und Fremdsprache vom Fachdidaktikzentrum der Universität Graz (Lead) in Kooperation mit der Eurac Research Bolzano (Italien) und der Westböhmischen Universität in Pilsen (Tschechien) umgesetzt. Weiters werden Professionalisierungsmodule für Sprachlehrende, Citizen Science-Bildungsangebote sowie ein Computerspiel, Podcasts und Multiplikationsinstrumente für den Bildungsbereich entwickelt.
Habilitation
An das Erasmus+ Bildungsprojekt angebunden ist ein Habilitationsprojekt, welches die im Projekt entwickelten didaktischen Verfahren zur Förderung von Textkompetenz im kritischen Umgang mit Fake News in einem zyklischen Prozess im Rahmen von Design-(Based)-Research begleitend wissenschaftlich evaluiert, optimiert und durch eine Interventionsstudie vergleichend auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.
Publikationen
Hendler, Melanie; Frey, Jennifer-Carmen; Schicker, Stephan; Schmölzer-Eibinger, Sabine (2024): Halluzinationen: Wenn KIs zu träumen beginnen. Didaktisches Konzept zur Förderung eines bewussten und kritischen Umgangs mit KI-generierten Texten in der Schule. In: Informationen zur Deutschdidaktik: ide. 48,1. 2024. 10-12.
Projektleitung
Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Sabine Schmölzer-Eibinger
+43 316 380 - 8393
Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung
Mittwochs, 9:30 - 10:00 Uhr. Bitte um Terminvereinbarung per Mail: silke.sulics@uni-graz.at.
http://www.sabineschmoelzer.at/
Projektkoordination
MMag.phil. PhD Stephan Schicker
+43 316 380 - 8391
Fachdidaktikzentrum Deutsch als Zweitsprache & Sprachliche Bildung
Donnerstag 10:00 - 11:00 (Voranmeldung per Mail erforderlich)
https://unigraz.webex.com/meet/stephan.schicker
Team
| +43 316 380 - 8392 |
| +43 316 380 - 8173 |
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