Schule ist als literale Institution wesentlich durch das Lesen und Schreiben von Texten bestimmt. Während die didaktische Diskussion dazu so alt ist wie die Schule selbst, haben globale Migration und gesellschaftlicher Wandel zu neuen Herausforderungen im Umgang mit Schrift und Schriftlichkeit geführt. Die internationale Forschung dazu hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und zahlreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorgebracht. Im Fokus stehen dabei nicht mehr nur das Lesen und Schreiben, sondern Literalität als ein soziales, kulturelles und gesellschaftliches Phänomen. Von zentraler Bedeutung ist dabei Textkompetenz als die Fähigkeit, Texte verstehen und produzieren sowie anhand von Texten kommunizieren und lernen zu können. Das Schreiben spielt dabei in der Schule eine zentrale Rolle, nicht nur als Gegenstand, sondern auch als Medium des Lernens in allen Fächern.
Im Mittelpunkt der Forschung am Zentrum steht die Frage, wie sich die Schreib- und Textkompetenz von Schüler:innen in der Bildungssprache Deutsch im Laufe der Schulzeit entwickelt und unter Nutzung ihrer mehrsprachigen Ressourcen im Unterricht angebahnt werden kann. Das Zentrum möchte damit einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit, sozialer und demokratischer Teilhabe in einer Gesellschaft leisten.
Forschung im Fokus: Die Schwerpunkte des Zentrums
Zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten des Zentrums zählen die Entwicklung und Förderung von wissenschaftlicher und argumentativer Textkompetenz und der kritische Umgang mit Fake News in Texten. Darüber hinaus beschäftigt sich das Zentrum mit Sprachlicher Bildung und Sprache im Fach und dem Verhältnis von Sprachbewusstheit und Schreiben, Textverstehen und Kognition, sozialer Interaktion ud der sprachlichen Entwicklung von Schüler:innen in mehrsprachigen Klassen.