Abgeschlossene Forschungsprojekte
DiaLog - Schüler:innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel
Erasmus+ - Projekt: „DiaLog: Schüler_innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel. Entwicklung schriftlicher Argumentationskompetenz in der Erst-, Zweit- und Fremdsprache Deutsch im mehrsprachigen europäischen Kontext"
Laufzeit: 2020 - 2023
Fördergeber: Europäische Union
Projektbeschreibung
Müssen wir alle auf Fast-Fashion verzichten? Sollen wir zukünftig Insektenburger essen? Um solche Fragen diskutieren zu können, braucht es das richtige Werkzeug: Sprache.
Diese strittigen Fragen zum Klimawandel werden kontrovers und vor allem von der jungen Generation mit großem Engagement diskutiert. Um sich an Debatten zum Klimawandel beteiligen zu können, ist die Fähigkeit des Argumentierens ein unverzichtbares sprachliches Werkzeug. Nur wer gut argumentieren kann, kann sich Gehör verschaffen, mitreden und mitbestimmen. Argumentieren zu können, ist daher für gesellschaftliche Mitsprache und Teilhabe entscheidend.
Das von der Europäischen Union geförderte Projekt DiaLog – Schüler:innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel (2020–2023), setzt genau an diesem Punkt an: Um die Argumentationsfähigkeiten von Schüler:innen zu fördern, wurde ein didaktischer Ansatz für den Unterricht von Deutsch als Erst-, Zweit- und Fremdsprache entwickelt. Dabei wird das mündliche Argumentieren als Brücke für das schriftliche genutzt und die Fähigkeit der Perspektivenübernahme als Bedingung für kontroverses Argumentieren angebahnt. Der dafür entwickelte didaktische Ansatz wurde mit ca. 480 Schüler:innen der Sekundarstufe II in Österreich, Tschechien und den Niederlanden erprobt und wird nun im Rahmen einer Dissertation hinsichtlich seiner Wirksamkeit evaluiert.
Dissertation
Alles eine Frage der Perspektive? Die Positionierungsperspektive beim mündlichen Diskutieren eines socio-scientific issues als Indikator für die Wirksamkeit vorgelagerter mündlicher Aufgabenarrangements zur Förderung schriftlicher Argumentationsfähigkeiten in sprachlich heterogenen Klassen
In dieser Dissertation wird die Wirksamkeit des didaktischen Konzeptes von DiaLog im Rahmen einer Interventionsstudie überprüft. Dabei werden zwei verschiedene mündliche Diskussionsverfahren, nämlich zum einen ein Rollenspiel, in dem SchülerInnen eine Pro- und Kontra-Position einnehmen müssen, und andererseits ein Verfahren, bei dem Lernende nur aus ihrer eigenen Perspektive argumentieren müssen, in ihrer Effektivität, das schriftliche Argumentieren zu fördern, verglichen.
(Dissertantin: Muhammed Akbulut, Betreuerin: Univ.-Prof. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger)
Projektergebnisse
Publikationen zum Projekt
Reinsperger, Victoria/Ehrig, Britta/Ehrenmüller, Jürgen/Schicker, Stephan/Akbulut, Muhammed/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2022): “DiaLog - Schüler_innen diskutieren kontroverse Fragen zum Klimawandel. Förderung schriftlicher Argumentationsfähigkeiten in der Erst-, Zweit- und Fremdsprache Deutsch“, in: Zeitschrift für Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit. mit.sprache.teil.haben, Hrsg. vom Österreichischen Verband für Deutsch als Fremd*Zweitsprache (ÖDaF), Göttingen: unipress, S. 160 – 174.
Reinsperger, Victoria/Ehrig, Britta/Ehrenmüller, Jürgen/Schicker, Stephan/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2023): „DiaLog – Argumentatives Sprachhandeln in mehrsprachigen Lernkontexten fördern“, in: Schicker, Stephan/Saletovic, Miskulin (Hg.): Sprachliche Handlungsmuster & Text(sorten)kompetenz. Graz. Library Publishing, S. 35-60.
Partnerschulen
Rückmeldungen aus der Praxis
Die Materialien führen zu einem spürbaren sprachlichen Fortschritt bei den Schüler:innen.
Angesichts eines zunehmenden Umweltbewusstseins unter Schüler_innen und einer ständigen Medienpräsenz von Klimathemen sind die Themenbereiche hochaktuell, nicht nur im Deutschunterricht.
Bei den DiaLog-Modulen […] wird der Inhalt sorgfältig und schrittweise mit sprachlichen Mitteln unterfüttert, sodass schlussendlich auch schwächere Schüler:innen zu einer formvollendeten Argumentation [und einer Wissensbasis] kommen können.
Argumentieren habe ich immer schon sehr wichtig gefunden, die Sprachbausteine und Themen haben mir neue Infos, Anregungen bzw. auch Motivation beigebracht, das Argumentieren weiter im Unterricht umzusetzen.
[…] vorher wusste ich eigentlich nicht genau, wie ich eine Diskussion anregen und leiten sollte. Mit Hilfe von diesen Materialien ist es aber super einfach und erfolgreich.
Es wurden tolle Strategien vermittelt, wie das Argumentieren im Unterricht aufgebaut werden soll.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Mag.phil. Victoria Reinsperger (Projektkoordination)
MMag.phil. PhD Stephan Schicker
Mag. Dr.phil. Muhammed Akbulut
Ida Menditti, BEd
Projektpartner:innen:
Západočeská univerzita v Plzni
Mag. phil. Jürgen Ehrenmüller
NHL Stenden Hogeschool
Britta Ehrig, MA
(Un)geteilte Klassen: Mit Freund:innen Sprache lernen
Forschungsprojekt: (Un)geteilte Klassen – zum Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und dem (Zweit)Spracherwerb von Kindern in sprachlich heterogenen Klassen der Primarstufe
Laufzeit: 2018 – 2020
Fördergeber: Land Steiermark
Projektbeschreibung
Der Einfluss sozialer Beziehungen auf den Spracherwerb ist unbestritten. Wie aber wirken sich freundschaftliche Beziehungen auf das Sprachenlernen aus? Und: können Schüler:innen mit nicht-deutscher Familiensprache sprachlich von ihren gleichaltrigen Peers profitieren? Im Projekt „(Un)geteilte Klassen“ wurde der Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und dem Deutscherwerb von Kindern in sprachlich heterogenen Klassen der Primarstufe untersucht.
In der Schule spielt die Beherrschung der deutschen Sprache eine Schlüsselrolle, nicht nur als Unterrichtsprache, sondern auch als Sprache, in der soziale Interaktion stattfindet. In sprachlich heterogenen Klassen kann die soziale Interaktion mit kompetenteren Sprechern und Sprecherinnen der Zielsprache im Rahmen freundschaftlicher Beziehungen als wertvolle Ressource für den Erst- und Zweitspracherwerb betrachtet werden.
Bislang fehlen jedoch empirische Befunde, die den Zusammenhang zwischen Freundschaftsnetzwerken und der Entwicklung der Sprachkompetenz in der Erst- und Zweitsprache Deutsch belegen. Basierend auf der Erkenntnis, dass beim Aufbau und Erhalt von Freundschaften verbalen Interaktionen eine zentrale Bedeutung zukommt, steht in diesem Projekt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Freundschaftsbeziehungen in mehrsprachigen Klassen der Primarstufe sowie der sprachlichen Entwicklung der Kinder über die Zeit in ihrer Erst- bzw. Zweitsprache Deutsch im Mittelpunkt. Das besondere Interesse gilt dabei Kindern, die eine andere Familiensprache als Deutsch sprechen.
Erstens wird davon ausgegangen, dass je mehr Freundinnen und Freunde ein Kind in der Klasse hat, desto eher die Gelegenheit besteht, mit den Peers sprachlich zu interagieren. Weiters wird angenommen, dass die Anzahl und die Art von freundschaftlichen Beziehungen den Verlauf der mündlichen Sprachentwicklung voraussagen. Eine höhere Anzahl von besten Freundinnen und Freunden sowie gegenseitigen Freundschaften sollten daher mit einer intensiveren Sprachentwicklung einhergehen.
Zweitens wird die Annahme vertreten, dass die Deutsch-Sprachkenntnisse der Freundinnen und Freunde ebenfalls für die Interaktion und die Sprachentwicklung im Deutschen bedeutsam sind. Freundschaften mit Peers, deren Sprachkenntnisse im Deutschen sich nur moderat von den eigenen unterscheiden, sollten mit einer größeren sprachlichen Entwicklung im Deutschen einhergehen als Freundschaften zwischen Kindern mit sehr ähnlichen oder sehr unterschiedlichen Sprachkompetenzen.
Projektergebnisse
Die Ergebnisse dieses interdisziplinären Projekts wurden 2023 in der Zeitschrift „Social Psychology of Education“ publiziert
Publikationen
Bushati, Bora/Kedia, Gayanée/Christensen, Alex/Krammer, Georg/Rotter, Daniela/Corcoran, Katja/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2023): „Friends as a Language Learning Resource in Multilingual Primary School Classrooms, in: Social Psychology of Education. Springer. S. 1 – 23.
Bushati, Bora/Krammer, Georg/Dorner, Magdalena/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2023): Mündliche Sprachkompetenz und deren Rolle für die Entwicklung der Leseverständnisfähigkeit bei Schülerinnen und Schülern mit nicht-deutscher Familiensprache in der Grundschule. In: Zeitschrift für Grundschulforschung. S. 1 – 19.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Dr. Bora Bushati (Projektkoordination)
Univ.-Prof. Dr. Katja Corcoran
Dr. Gaya Kedia
Dr. Daniela Rotter
Lisa Niederdorfer, MA
Dr. Muhammed Akbulut
Mag. Bernadette Lipp, MA
Elisa Rauter, MA
Miriam Seebacher, MA
Kooperationspartner:
Alexander Christensen (Vanderbilt University, USA)
Prof. Dr. Georg Krammer (Pädagogische Hochschule Steiermark)
Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht?
Forschungsprojekt: „Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht? Entwicklung wissenschaftlicher Textkompetenz von SchülerInnen in mehrsprachigen Klassen durch metatextuelle Diskurse zu ungelösten Fragen der Naturwissenschaft“
Laufzeit: 2017 - 2019
Fördergeber: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Sind wir allein in Universum? Warum gefriert heißes Wasser schneller als kaltes? Und warum können Affen eigentlich nicht sprechen? Fragen wie diese gehören zu den ungelösten Rätseln der Naturwissenschaft und bergen ein bisher wenig genutztes Potenzial, das Interesse von Schülerinnen und Schülern für die Wissenschaft zu wecken. Ausgehend davon wurde im Sparkling-Science-Projekt „Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht?“ ein didaktisches Modell (NaWiKon) entwickelt, das die Auseinandersetzung mit ungeklärten Fragen der Naturwissenschaft über authentische wissenschaftliche Texte ermöglicht, indem es einen wissenschaftlichen Publikationsprozess simuliert.
Projektbeschreibung
Sind wir allein in Universum? Warum gefriert heißes Wasser schneller als kaltes? Und warum können Affen eigentlich nicht sprechen? Fragen wie diese gehören zu den ungelösten Rätseln der Naturwissenschaft und bergen ein bisher wenig genutztes Potenzial, das Interesse von Schülerinnen und Schülern für die Wissenschaft zu wecken. Ausgehend davon wurde im Sparkling-Science-Projekt „Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht?“ ein didaktisches Modell (NaWiKon) entwickelt, das die Auseinandersetzung mit ungeklärten Fragen der Naturwissenschaft über authentische wissenschaftliche Texte ermöglicht, indem es einen wissenschaftlichen Publikationsprozess simuliert.
Im Rahmen des NaWiKon-Modells rezipieren die Schülerinnen und Schüler zunächst wissenschaftliche Texte mit unterschiedlichen Positionen zu einer wissenschaftlichen Kontroverse und strukturieren in Partnerarbeit den komplexen Input. Anschließend verarbeiteten sie das erworbene Wissen zu eigenen wissenschaftlichen Argumentationen weiter. Die dabei entstandenen Textprodukte werden im Rahmen eines mehrschrittigen peer review Verfahrens von anderen Schüler:innen begutachtet und anschließend überarbeitet.
Das Modell inkl. Materialien wurde im Anschluss an das Projekt publiziert und kann kostenlos heruntergeladen werden. Es kann dazu beitragen, dass die Förderung Wissenschaftlicher Textkompetenz stärker in den Regelunterricht implementiert wird und schon ab der 10. Schulstufe schrittweise erfolgt, sodass Schüler:innen in Zukunft nicht nur auf die VWA, sondern auch auf das Studium besser vorbereitet werden können.
Besonderes Anliegen des Projektes war es auch, SchülerInnen aktiv in den Wissenschaftsprozess zu involvieren. Zu diesem Zweck wurden die besten Texte im Young Science Magazin eingereicht und nach positiver Begutachtung veröffentlicht. Darüber hinaus hatten alle am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler die Chance, sich für die Sparkling Science Summer School an der Universität Graz zu bewerben. Die 8 Gewinnerinnen und Gewinner der Ausschreibung beteiligten sich im Sommer 2018 am wissenschaftlichen Datenaufbereitungs- und -analyseprozess und wurden zu VWA-Coaches ausgebildet.
Das NaWiKon-Modell wurde im Rahmen des Projekts „Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht?“ empirisch evaluiert. Die Ergebnisse zeigen statistisch signifikante Verbesserungen der Schülerinnen und Schüler in allen sprachlichen Bereichen. Die Texte nach der Intervention wurden von Expert:innen der Schreibdidaktik nicht nur nach dem Gesamteindruck besser bewertet, sondern beinhalten auch ein höheres Ausmaß an einem für die Wissenschaft üblichen Sprachgebrauch.
Projektfolder und Kurzbeschreibung
Zum Projektfolder
Weiterführende Informationen in der Kurzbeschreibung
Unterrichtsmaterialien
Zu den Unterrichtsmaterialien des Projekts
Publikationen
- Akbulut, Muhammed/Schicker, Stephan/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2023): „NaWiKon – ein simulierter Peer-Review-Prozess zur Förderung der wissenschaftlichen Textkompetenz“, in: Esterl, Ursula/Schicker, Stephan (Hrsg.): Textfeedback, in: ide, Heft 2-2023, 47. Jg, Innsbruck: Studienverlag, S. 70 – 79.
- Akbulut, Muhammed/Schmölzer-Eibinger, Sabine/Rauter, Elisa (2022): „‘Zusammengefasst hat jede Hypothese einen wahren Kern‘. Herausforderungen der Synthese beim wissenschaftlichen Schreiben und wie diese von SchülerInnen gemeistert wird“. In: Didaktik Deutsch, 27. Jg., Heft 52/53, S. 21 – 38. [https://www.didaktik-deutsch.de/index.php/dideu/article/view/92/94]
- Akbulut, Muhammed/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2021): „Das Universum gleicht einem Fußball – oder doch nicht? Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz in sprachlich heterogenen Klassen anhand naturwissenschaftlicher Kontroversen“, in: ÖDaF-Mitteilungen 2/2021, S. 94 – 114.
- Akbulut, Muhammed / Ebner, Christopher / Schmölzer-Eibinger, Sabine (2021): „Wissenschaftliche Textkompetenz von Schülerinnen und Schülern messen: Konstruktion und Evaluation eines holistisch-analytischen Ratingverfahrens“, in: Heine, Carmen/Knorr, Dagmar (Hg.), Schreibwissenschaft methodisch, F.A.L. (Forum Angewandte Linguistik), S. 165-182.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Akbulut, Muhammed/Ebner, Christopher (2020): „Sind wir allein im Universum? – Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz anhand von Kontroversenreferaten zu naturwissenschaftlichen Themen im fächerübergreifenden Unterricht in mehrsprachigen Klassen“, in: Esterl, Ursula/Saxalber-Tetter, Annemarie (Hrsg.) Sprachenerwerb und Sprachenlernen, ide 4/2020, Klagenfurt: Studienverlag, 115 – 123.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Akbulut, Muhammed/Ebner, Christopher (2020): „Denn sie wissen, was sie tun. – Textprozedurale Bewusstheit durch das Schreiben wissenschaftlicher Kontroversen fördern“, in: Praxis Deutsch. 281/2020, 42-49.
Dissertation
„Sprache als Gegenstand des Denkens – Empirische Untersuchungen zu mehrsprachigen Ressourcen von Sprachbewusstheit“
Sprachbewusstheit bezeichnet die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit vom Inhalt der Sprache und ihrem kommunikativen Zweck zu lösen und auf ihre formalen Elemente und Strukturen (Phoneme, Silben, Morpheme, Wörter, Wortgruppen, Sätze, etc.) zu richten, um diese zu analysieren. Im Rahmen seiner kumulativen Dissertation wurden zum einen die Zusammenhänge zwischen Mehrsprachigkeit und Sprachbewusstheit und zum anderen die Frage, welche Rolle Sprachbewusstheit beim Wissenschaftlichen Schreiben spielt, untersucht. Zu diesem Zweck wurde eine schreibdidaktische Intervention, die auf sprachbewusstheitstheoretischen Erkenntnissen aufbaut, empirisch evaluiert, um die Frage zu beantworten, ob die Schreibfähigkeiten von SchülerInnen in Schulstufe 10 durch den Aufbau von Sprachbewusstheit gefördert werden können.
(Dissertant: Mag. Dr.phil. Muhammed Akbulut, Betreuerin: Prof. Dr. Anja Wildemann)
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Mag. Dr.phil. Muhammed Akbulut (Projektkoordination)
Mag. Dr. Christopher Ebner
Elisa Rauter, MA
Mehrsprachliche Bildung
Erasmus+ - Projekt: „Mehr-sprachliche Bildung - Entwicklung und Erprobung von Language Awarenesskonzepten im Unterricht aller Fächer“
Laufzeit: 2016 - 2018
Fördergeber: Europäische Union
Was bedeutet Demokratie – zuzeiten von Solon und heute? Warum verdienen Frauen noch immer schlechter als Männer und was steht einem weltweiten Verbot von Kinderarbeit entgegen?
Gesellschaftlich brisante Fragen wie diese sind Gegenstand zahlreicher Debatten und Diskurse. Welche sprachlichen Fähigkeiten braucht es aber, damit sich auch Schüler:innen daran beteiligen können? Ganz zentral ist hierfür das Argumentieren. Das „ProFo-Modell“ zur Förderung der Argumentationsfähigkeiten von Schüler:innen stellt Materialien für einen sprachbewussten Fachunterricht zur Verfügung.
Projektbeschreibung
Was bedeutet Demokratie – zuzeiten von Solon und heute? Warum verdienen Frauen noch immer schlechter als Männer und was steht einem weltweiten Verbot von Kinderarbeit entgegen?
Gesellschaftlich brisante Fragen wie diese sind Gegenstand zahlreicher Debatten und Diskurse. Welche sprachlichen Fähigkeiten braucht es aber, damit sich auch Schüler:innen daran beteiligen können? Ganz zentral ist hierfür das Argumentieren. Das „ProFo-Modell“ zur Förderung der Argumentationsfähigkeiten von Schüler:innen stellt Materialien für einen sprachbewussten Fachunterricht in mehrsprachigen Klassen in den Fächern Biologie und Umweltkunde, Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Wirtschaftskunde und Berufsorientierung zur Verfügung und setzt dabei einen innovativen didaktischen Ansatz zur Nutzung der mehrsprachigen Ressourcen der Lernenden beim Schreiben um.
Das „ProFo-Modell“ regt eine intensive Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten an und fördert gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Lernenden auf Sprache. Sie lernen das Argumentieren dabei als fächerübergreifend relevante Sprachhandlung kennen und erfahren, wie sie ihre mehrsprachigen Ressourcen beim Schreiben argumentativer Texte nutzen können.
Unterrichtsmaterialien
Das „ProFo-Modell“ wurde in Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe zu zehn Themen umgesetzt. Zusätzlich wird das Modell in vier Modulen zur Professionalisierung von Lehrkräften umfassend erklärt, die sowohl Informationen zum theoretischen Hintergrund als auch zur praktischen Umsetzung der Materialien enthalten und die Erarbeitung neuer Themen Schritt für Schritt anleiten. Die Module sind primär für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften gedacht, aber auch für das Selbststudium geeignet.
Das „ProFo-Modell“ wurde im Rahmen des internationalen Erasmus-Plus-Projekts MeLA: Mehrsprachliche Bildung und Language Awareness an der Universität Graz entwickelt und in der Sekundarstufe in allen betreffenden Fächern erprobt.
Das „ProFo-Modell“ wurde in Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe zu zehn Themen umgesetzt, diese sind:
- Demokratie
- Migration
- Frauenarbeit
- Kinderarbeit
- Tierrechte
- Steuerharmonisierung
- Geschlechtsbestimmung
- Kreationismus
- Handyverbot
- Schuluniformen
Zusätzlich wird das Modell in vier Modulen zur Professionalisierung von Lehrkräften umfassend erklärt, die sowohl Informationen zum theoretischen Hintergrund als auch zur praktischen Umsetzung der Materialien enthalten und die Erarbeitung neuer Themen Schritt für Schritt anleiten. Die Module sind primär für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften gedacht, aber auch für das Selbststudium geeignet.
Das „ProFo-Modell“ wurde im Rahmen des internationalen Erasmus-Plus-Projekts MeLA: Mehrsprachliche Bildung und Language Awareness an der Universität Graz entwickelt und in der Sekundarstufe in allen betreffenden Fächern erprobt.
Publikationen
- Rezat, Sara/Grundler, Elke/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2024): „Ich find’s aber trotzdem unfair. Argumentausbau in Briefen und Gesprächen von SchülerInnen“, in: Rezat, Sara/Grundler, Elke/Schmölzer-Eibinger, Sabine/Feilke, Helmuth (Hrsg.): Textprozeduren in Spannungsfeldern, Narr. S. 189-217
- Elke Grundler/ Sara Rezat/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2020): „Positionierungen in argumentativen Gesprächen und Briefen der Schule“, in: Zeitschrift für Angewandte Linguistik 2020, Band 72, H. 1., 1-29., Online veröffentlicht: 10.04.2020
- Niederdorfer, Lisa/Akbulut, Muhammed/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2018): „Von ‚Ja, aber…‘ zu ‚Zwar…, aber…‘ – Mündliches und schriftliches Konzedieren im Kontext von Mehrsprachigkeit“, in: Beiträge zur Fremdsprachenvermittlung, Sonderheft 26 (2018), S. 55-74.
- Niederdorfer, Lisa/Akbulut, Muhammed/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2017): „MeLA: Mehr-sprachliche Bildung – Language-Awareness-Konzepte im Unterricht aller Fächer“, in: Wien: ÖGSD-Tagungsberichte 2, S. 166 – 170.
- Akbulut, Muhammed/Niederdorfer, Lisa/Schicker, Stephan/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2017): „Prozedurenorientierte Didaktik und Focus on Form (ProFo): Ein integratives Modell zur Förderung literaler Kompetenz in sprachlich heterogenen Klassen“, in: ÖDAF-Mitteilungen, S. 125 – 140.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr.phil. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Lisa Niederdorfer, MA (Projektkoordination)
MMag.phil. PhD Stephan Schicker
Mag. Dr.phil. Muhammed Akbulut
in Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus Graz und Wien
Wissenschaftliches Schreiben
Forschungsprojekt: Wissenschaftliches Schreiben: Die textlinguistische und erwerbstheoretische Bedeutung von wissenschaftlichen Textprozeduren
Laufzeit: 2014 - 2016
Fördergeber: Österreichischer Nationalbankfonds (ÖNB)
In diesem Projekt wurde der Stand der wissenschaftlichen Textkompetenz von Schüler:innen erstmals erhoben und ein didaktisches Setting zur Förderung der wissenschaftlichen Textkompetenz von Schüler:innen für die Oberstufe entwickelt.
Projektbeschreibung
Im Rahmen dieses Projekts wurde der Stand der wissenschaftlichen Textkompetenz von Schüler:innen erstmals erhoben und ein didaktisches Setting zur Förderung der wissenschaftlichen Textkompetenz von Schüler:innen für die Oberstufe entwickelt. Im Mittelpunkt stand dabei das Referieren als domänenspezifische Texthandlung und das Konzept der Textprozeduren nach Feilke/Bachmann (2014). Die Erhebungen fanden in der 11. Schulstufe im Rahmen einer Interventionsstudie (Prä-/Posttestdesign) statt und haben gezeigt, über welche wissenschaftliche Textkompetenz Schüler:innen bereits verfügen und wie diese im Rahmen des Textprozeduren-Ansatzes didaktisch ausgebaut werden kann.
Publikationen
- Bushati, Bora /Ebner, Christopher/ Niederdorfer, Lisa/Schmölzer-Eibinger, Sabine (2018): Wissenschaftlich Schreiben lernen in der Schule. Hohengehren: Schneider.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/ Bushati, Bora/ Ebner, Christopher/ Niederdorfer, Lisa (2018): Wissenschaftlich Schreiben lernen. Diagnose und Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz, Münster: Waxmann.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine (2018): „Warum haben Zebras Streifen? Eristische Literalität von SchülerInnen“, in: Bushati, Bora/Ebner, Christopher/Niederdorfer Lisa/Schmölzer-Eibinger, Sabine: Wissenschaftlich Schreiben lernen. Diagnose und Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz, Stuttgart: Waxmann, 57-80.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Bushati, Bora/ Ebner, Christopher (2017): „Stars with Stripes? – SchülerInnen schreiben Kontroversen zu strittigen Fragen der Wissenschaft“, in Praxis Deutsch, Themenheft Argumentieren materialgestützt, Hrsg. v. H. Feilke, 39. Jg, Seelze: Friedrich, 42 – 49.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Dr. Christopher Ebner
Dr. Bora Bushati
Lisa Niederdorfer MA
Didaktisches Coaching
Bildungsprojekt: Didaktisches Coaching für den Unterricht in mehrsprachigen Klassen
Laufzeit: 2010 - 2012
Fördergeber: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, BMUKK
In diesem Projekt wurden didaktische Modelle für einen sprachaufmerksamen Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen sowie ein Ausbildungscurriculum für Sprachcoaches entwickelt.
Projektbeschreibung
Im Projekt „Didaktisches Coaching für den Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen“ (2010-2012) wurden didaktische Modelle für einen sprachaufmerksamen Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen sowie ein Ausbildungscurriculum für Sprachcoaches entwickelt. Im Rahmen des Projekts wurden 80 Unterrichtseinheiten in fünfFächern in allgemein- und berufsbildenden Schulen videografiert und Instrumente für die Reflexion und Analyse des sprachlichen Handelns im Fachunterricht entwickelt.
Projektergebnisse
Curriculum zur Ausbildung von „Sprachcoaches“
Die Ergebnisse des Projekts können in der Publikation "Sprachförderung im Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen" (Klett, 2013) nachgelesen werden, in dem die im Projekt entwickelten didaktische Konzepte, Analyseinstrumente und Empfehlungen für einen sprachbewussten Fachunterricht vorgestellt werden.
Publikationen
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Dorner, Magdalena/Langer, Elisabeth/Helten-Pacher, Maria-Rita (2015), „Das Projekt ‚Didaktisches Coaching für den Unterricht in mehrsprachigen Klassen‘“, in: Schmölzer-Eibinger, Sabine/Dirim, Inci/Krumm, Hans-Jürgen/Portmann-Tselikas, Paul (Hrsg.), Jahrbuch für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Theorie und Praxis, Schwerpunktthema: Schreiben und Literalität (Hauptherausgeberin), Wien. Präsens, 157–173.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine (2014), „Bildungssprachliche Ressourcen im Fachunterricht – der Sprachgebrauch der Lehrkräfte“, in: ÖDaF-Mitteilungen 2/2014, 9–21.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Dorner, Magdalena/Langer, Elisabeth/Helten-Pacher, Maria-Rita (2013), Sprachförderung im Fachunterricht in sprachlich heterogenen Klassen. Stuttgart: Klett.
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/ Magdalena Dorner /Elisabeth Langer/ Maria-Rita Helten-Pacher (2013): Self-Reflection Exercise: Language-Awareness in Subject Teaching,
- Schmölzer-Eibinger, Sabine (2013), Language as a learning tool,
- Schmölzer-Eibinger Sabine/Dorner, Magdalena/Langer, Elisabeth/Helten-Pacher, Maria-Rita (2013): Questionaire for Subject Teachers: Role of language in my subject,
- Schmölzer-Eibinger, Sabine/Dorner, Magdalena (2012), „Literale Handlungskompetenz als Basis des Lernens in jedem Fach“, in: Paechter, Manuela/Schmölzer-Eibinger, Sabine/Stock, Michaela/Slepcevic, Peter/Weirer, Wolfgang (Hrsg.), Kompetenzorientiertes Unterrichten in der Schule, Weinheim: Beltz, 60–71.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Magdalena Dorner MA
Dr. Elisabeth Langer
Mag. Maria-Rita Helten Pacher
Sprachverwendung in Schulbüchern
Projekt: Guidelines: Sprachverwendung in Schulbüchern
Laufzeit: 2010 - 2011
Fördergeber: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK)
In diesem Projekt wurden Empfehlungen für Schulbuchautor:innen und -verlage zur sprachlichen Gestaltung von Schulbüchern aller Fächer entwickelt.
Projektbeschreibung
In diesem Projekt wurden sprachbezogene Aspekte in österreichischen Schulbüchern verschiedener Fächer und Schulstufen untersucht und Aufgabenstellungen bzw. Texte hinsichtlich ihrer sprachlichen und sprachdidaktischen Gestaltung analysiert. Daraus wurden Empfehlungen für Schulbuchautor:innen und -verlage entwickelt, die sprachbedingte Verstehensprobleme vermeiden helfen und Schüler:innen beim Wissenserwerb auf allen Schulstufen und in allen Fächern unterstützen.
Projektergebnisse
Publikationen
Schmölzer-Eibinger, Sabine/Egger, Evi (2012): Sprache in Schulbüchern. Empfehlungen zur Sprachverwendung in Schulbüchern für SchulbuchautorInnen, GutachterInnen und Schulbuchverlage, hrsg. vom bm:uk, 1. Aufl., Wien.
Projektleitung und -team
Univ.-Prof. Mag. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger (Projektleitung)
Dr. MMag. Evi Egger
Mag. Dr. Magdalena Dorner